Sonntag, 24. Februar 2008

der kampf mit den kilos oder des backpackers leiden

wenn ihr denkt, so eine reise ist eine feine sache, bei der man sich gut entspannen kann und alles ganz einfachso "laeuft", dann taeuscht ihr euch gewaltig. denn eine solche ist die meiste zeit ziemlicher stress fuer den reisenden.
zum beispiel muss der arme backpacker sein ganzes hab und gut, das sich koninuierlich um viele platzwegnehmende und schwere souvenirs erweitert, in nur zwei rucksaecken auf seinem ruecken (deswegen heisst der rucksack ja schliesslich rucksackaber auch auf seinem bauch transportieren koennen. ich habe neulich bemerkt, dass mein grosser derzeit 17,4 kg wiegt. das ohne halbwegs trainierten koerper, den man auf so einer reise einfach nicht halten oder sich gar antrainieren kann, zu tun, ist ziemlich beschwerlich.
auch ein schrecklicher aspekt des reisens ist: das treffen mit anderen reisenden. eigentlich ist dies ja eine ganz nette und interessant sache, die den erfahrungsschatz um so einigeserweitert, jedoch faengt man jeden tag (meist sogar mehrmals taeglich) aufs neue an "seine geschichte" zu erzaehlen: wer man ist, was man daheim eigentlich tut, wie man hierher gekommen ist und warum und was man die ganz zeit hier so getrieben hat... hinzu kommt, dass sich auch die oertlichen taxifahrer und verkaeufer sehr dafuer zu interessieren scheinen. so denkt man selber manchmal, wenn man so dabei ist "seine geschichte" erzaehlen, man koenne fliessend spanisch - was natuerlich nicht stimmt, denn in wahrheit hat man sie nur schon sooooo oft erzaehlt, das man sie auswendig kann . das gleiche gibts dann noch mal in englisch und deutsch.
in wie vielen verschiedenen, meist schlechten betten der arme backpacker auf seiner reise so schlafen muss, kann unmoeglich in einer zahl festgehalten werden. die geuebte masseuse koennte es eventuell am verspannten ruecken des leidenden abschaetzen.
reist der arme backpacker wirklich auf "low budget", dann dauert es nicht lange bis er eine hartnaeckige abneigung gegen arroz con pollo (huehnchen mit reis) entwickelt hat, denn das scheint das lieblingsgericht des ecuadorianische, peruanischen und bolivianischen volkes zu sein und ist guenstigst zu haben. naja, hauptsache schoen billig.
was noch? ah ja! noch eine moeglichkeit zu sparen und sich jede menge nerven und schlaf zu rauben: der gemeine dorm. in der regel ist dieser fuer um die 5$ (hier in lima unverschaemterweise das doppelte) zu haben und eine gute moeglichkeit, schnell moeglichst viele neue leute kennen zu lernen. schlimm wirds nur, wenn die maennlichen backpacker schnarchen und noch schlimmer - getrunken haben und noch lauter schnarchen. auch kann es passieren, dass in dem chaos, das aus den rucksaecken der backpacker hervorquillt etwas absichtlich oder unabsichtlich abhanden geht. einfacher ists da, wenn man zu zweit unterwegs ist, denn dann kann man sich einfach einen "zweier dorm " nehmen oder man hat das glueck ein hostal zu erwischen, in dem das "single" einen backpacker-erschwinglichen preis hat.
dieser abschnitt betrifft vor allem die backpackerin, die alleine unterwegs ist: auf busbahnhoefen etc. gibt es ja nun auch sanitaere einrichtungen, die es mit sack und pack zu besuchen gilt (den wertvollen rucksack einem fremden anvertrauen, sollte man nur nach reiflicher ueberlegung). waehrend der maennliche backpacker damit weniger probleme hat - er kann den sack ja einfach beim *** aufbehalten, wird dies fuer unsereins zum problem. die kabinen sind meist so klein und schmutzig, dass man es sich fuenfmal ueberlegt den guten rucksack auf den fussboden zu stellen (wohin auch waehrend dessen mit dem kleinen?) und sich wo moeglich von dem ungetuem noch gegen das schmutzige, unhygienische klo schubsen zu lassen.
von erhoehten zigarettenkonsum, den vielen mueckenstichen, der hoehenkrankheit und der dauerkrankheit im bauchbereich, der staendigen angst vorm bestohlen werden, mag ich an dieser stelle gar nicht sprechen.
die groesste angst des backpackers, neben dem verlust der speicherkarte seiner digitalkamera, ist der tag, an dem das ach so beschwerliche backpackerleben ein ende hat - dem tag des heimfluges. beeindruckt hoert sich der jung-backpacker die erfahrenen ratschlaege und abenteuerlichen berichte des alt-backpackers an, der natuerlich immer ein bisschen uebertreiben muss, damit er auch wirklich beeindruckt. ein wenig neidisch und mit einer kleinen traene im auge nickt der alt-backpacker, wenn der jung-backpacker heraus posaunt wieviele monate er noch vor sich hat.
neben diesen gibt es noch zahlreiche andere tuecken und seiten des backpackertums, die ich euch an dieser stelle jedoch vorerst erspare.

Mittwoch, 20. Februar 2008

bolivianische nachrichten aus peru


nun tue ich es auch: ein land in 12 tagen abhaken. wie furchtbar, wo es doch noch so viel mehr zu entdecken gibt! das bedeutet wohl ich muss noch mal hierher, um bolvien besser kennen zu lernen und columbien und venezuela und paraguay und argentinien und chile und... ihr denkt bestimmt ich bin verrueckt. glaubt mir, ich bin es nicht - nur ein bisschen reisekrank.

so, nun zurueck zur realitaet. bolvien hat sich uns, auch wenn wir nur einen bruchteil davon gesehen haben, von seiner schoensten seite gezeigt. nach einer 2 tageswanderung auf der "isla de sol" (sonneninsel), auf der ich mir meine speckigen waden ganz furchtbar verbrandt habe, einer 3 tagestour im jeep durch die wuestengebiete bei uyuni und ein paar stadterkundungen, fiel es schwer, mit dem wissen, das es noch so viel mehr zu entdecken gibt, wieder nach peru zurueck zukehren. annett und ich sind letzte nacht also in arequipa angekommen und starten morgen in der frueh gleich wieder durch, um eine drei taegige wanderung im nahegelegenem colca canyon zu bewaeltigen. ich freu mich schon wieder tierisch auf ein bisschen mehr bewegung!


verluste in bolivien

fine: regenjacke, mp3-player; annett: 3 aeusserst teure slips, inca-cola-t-shirt; ich: ebenfalls zwei buchsen, handy

gewinne in bolvien

annett: lippenpiercing; ich: nasenpiercing; alle: jede menge souvenirs


es gruesst euch aus ihrem starken reisefieber - maria

Dienstag, 5. Februar 2008

alles machu picchu, oder was?




nun waren wir also dort und haben eines der weltwunder bestaunt und ... ich kann gar nicht meckern - nicht ein bisschen, auch wenn ich mir im vorhinein schon tolle schimpftiraden ausgemalt hatte. auch hatte ich manchmal vor mich hin phantasiert dieses massentourismusziel zu boykottieren. mich mit tausenden anderen menschen durch alte ruinen zu schieben, nur um eben diese mal gesehen zu haben, war eigentlich nicht besonders einladend. noe, nicht mit mir, hatte ich heroisch gedacht! aber natuerlich bin ich dennoch hin, denn ich weiss ja, dass ich mich tierisch geaergert haette, diesen meilenstein meiner reise auszulassen.

nach zwei furchtbar kranken tagen im hostalbett in cuzco, ging es mir bald schon so viel besser, dass ich es wagte, die vertraute naehe der sanitaeren einrichtungen zu verlassen und wieder in oeffentliche verkehrsmittel zu steigen. wir (annett, fine und ich) hatten uns entschieden, uns voellig planungslos und chaotisch auf den weg zu unserem ziel zu machen, was mir ganz recht war, denn so umgingen wir wenigstens auf der an- und abfahrt dem extremen "du-bist-ein-tourist-gefuehl".

und wir hatten mit dieser strategie, die eigentlich keine war, auf der ganzen linie erfolg. wir waren 04:30 a.m. die ersten am ticket schalter fuer machu picchu, die zweiten in der schlange fuer den bus (die zweiten nur deshalb, weil sich ein unverschaemter russe vorgedraengelt hatte) und so sassen wir im ersten bus und waren unter den ersten zehn, die sich auf die ruinen stuertzen konnten. eindruecke von unserem (trotz regenzeit) sonnigen und touristenarmen tag gibt es wieder auf flickr.com
p.s. ach ja, ich habe seit 5 tagen nicht geraucht. ein rekord fuer meine zeit hier. krank zu sein, hat halt auch seine vorteile.