Mittwoch, 24. Oktober 2007

dies und das

nach dem ich mich nun von meinem eiszeitwochenende erholt habe (bin aber immer noch erkaeltet), schmieden caro und ich schon wieder mutig neue reiseplaene. da die berge bis ende dezember fuer uns erstmal gestrichen sind (wir wohnen ja schon mitten drin im regen, da muss man nicht noch im gleichen wetter "urlaub" machen). also auf nach canoa - einem kleinen surferort an der nordkueste von ecuador. dort ist zwar gerade keine regenzeit, aber es wird hoffentlich trockener und waermer sein als hier in den bergen.
wer sich nun denkt: hae? regenzeit in den bergen ist mist, aber an der kueste wuenschenswert, dem wird dies helfen: regenzeit in den bergen heisst, dass es morgens noch schoen ist und mittags/ nachmittags so gut wie jeden tag anfaengt richtig zu schuetten (zu mindest ist das unsere bisherige erfahrung). deshalb ist es hier tagsueber auch nicht sonderlich warm. an der kueste regnet es in der regenzeit angeblich zwar tagsueber ab und zu mal richtig, aber dafuer scheint zwischendurch die sonne und es gibt jede menge blauen himmel und warmes wetter. bis ende dezember ist jedoch noch trockenzeit und demnach wird es dort ganztags bewoelkt und kuehler sein, dafuer aber halt ohne regen! wie sich das ganze im oriente verhaelt, werde ich zu gegebener zeit evtl. erklaeren koennen. den canoa bericht gibt es natuerlich dann live in anderthalb wochen...
unterdessen ereignet sich hier nicht allzuviel. ich habe am montag meinen ersten englischtest mit der 6. und 7. klasse geschrieben - das ergebnis war schreckenerregend. ich frage mich, was ich in den zwei monaten mit den kindern eigentlich gemacht habe... gestern war elternabend, da wurde das den eltern auch gleich mal unter die nase gerieben, nachdem ich den kindern schon meinen ersten "lehrervortrag" auf spanisch gehalten habe. ich glaube fuer einen moment waren sie wirklich betroffen...
jo, ansonsten verdichten sich meine reise- und rueckkehrplaene ganz langsam. arbeiten werde ich nun doch nur bis zum 07.12. dann werde ich noch eine woche fajardo geniesen, um mein gepaeck fuer die anstehenden reisewochen zu halbieren. dann werde ich nach quito uebersiedeln und von dort aus wird es dann endlich losgehen.
meine rueckkehr nach dresden wird sich hoechstwahrscheinlich von ende februar auf ende maerz verschieben, weil es hier anscheinend so viel zu sehen gibt, dass man auch noch einen monat laenger totschlagen kann - und wenn mir ecuador zu klein wird, dann kann man auch noch einen abstecher nach peru machen... also liebe dresdner: wer mir aus dem weg gehen will, sollte seinen urlaub auf ende maerz legen. das genaue ankunftsdatum werde ich natuerlich geheim halten ;-)
wir hoeren uns nach canoa. ein schoenes wochenende euch - gruss, maria

Dienstag, 16. Oktober 2007

voll ins nasse


da wollten caro und ich ein schoenes gemuetliches wochenende in den bergen verbringen - so mit cookies, heissem kakao und einer warmen dusche nach einer ausgiebigen wanderung im sonnenschein - und wo sind wir gelandet? gefuehlt: irgendwo in der antarktis... im nachhinein kann mal wohl drüber lachen und auch waehrenddessen war ich nicht wirklich verzweifelt, wohl aber ganz schoen enttaeuscht...

eigentlich ging alles ganz prima los: freitag frei und viel sonne. morgens ganz sportlich gejoggt und eine gasflasche "nach hause" geschleppt und ausgiebig und nicht gehetzt gefruehstueckt. von quito aus sollte es dann losgehen und da ging es auch schon los: im bus wurden wir fast bestohlen (hinter unserem ruecken haben zwei herren unsere rucksaecke, die im bus auf den plaetzen neben uns standen, geoeffnet, waehrend uns ein dritter unauffaellig ablenkte und wenn wir so unvorsichtig gewesen waeren und unser geld dort deponiert haetten, dann waeren wir es wohl losgewesen). mit einem ersten leichten adrenalinstoss, aber immer noch guter dinge, ging es auf nach latacunga (2h), von wo aus wir den bus nach chugchilán nehmen wollten. aber pusstekuchen: der letzte ging bereits um 12:00 und wir waren irgendwann 14:00 uhr da. naja, wir sind ja jung und flexibel und nahmen den bus nach quilotoa, von wo aus wir dann mit einem pick-up oder taxi weiter fahren wollten. nach weiteren 2 stunden busfahrt (der armen caro war von den vielen serpentinen schon ganz schlecht :-( kamen wir im dunklen und bei stroemenden regen in quilotoa irgendwo im nirgendwo an. der ort - im lonely planet als durchaus touristische ausgeschrieben, bestand aus ca. 10 haeusern... und das davon 5 ebenfalls hostals waren, konnten wir bei dem "unwetter" ;-) nicht erkennen. also liessen wir uns von einer einheimischen ins "hostal cabanas quilotoa" hineinziehen. und der gegensatz zwischen unserer vorstellung von einem wunderschoenen wochenende in den bergen mit einem "homey" hostal und der realitaet, die sich uns hier offenbarte, haette groesser nicht sein koennen. der schock verschlug uns praktisch die sprache: grosser kalter raum mit ofen in der mitte. die zimmer waren riesig, feucht, muffig und nicht zu vergessen: kalt! unser traum von einer weiterfahrt nach chugchilán wurde von 30$ (schlechtwetterpreis) gemoerdert. wir mussten wohl hier bleiben...
und dann standen wie von himmel geschickt auf einmal cecilia und martin in der tuer. die beiden franzosen waren gerade auf hochzeitsreise und haben uns gewissermassen "gerettet". wir waren also nicht die einzigesten verrueckten, die hier naechtigen und frieren wuerden. wir haben uns mit den beiden wirklich sehr nett unterhalten und nach einem ausgiebigen ecuadorianischen abendbrot, gingen wir auch gleich ins bett, das caro, ich und 6 decken teilten. der holzofen, der nur wenige meter vom bett entfernt stand, konnte die klamme etwas unruhige nacht kaum verbessern. 05:15 klingelte dann der wecker, weil wir ein halbe stunde spaeter zum wandern mit den franzosen verabredet waren und zum wandern waren wir schliesslich hergefahren und bis 13:00 ist es in den bergen meist auch trocken. puenktlich zum sonnenaufgang standen wir am rande der lagune quilotoa. ein wahnsinns blick hatte man auf den vulkankrater. die tour, die uns bevorstand, war dann doch haerter als wir angenommen hatten: bergauf (aber richtig) und bergab ging es immer auf ca. 3854m höhe. knapp 4 stunden haben wir gebraucht (das muss ich betonen, denn in meinem reiseführer steht drin, dass fite wanderer 4 bis 5 stunden brauchen). einmal stuerzte ich ein, zwei meter in die "tiefe" ;-) weil sich beim hinabsteigen der boden loeste. autsch das tat schon weh - aber wir sind ja hart im nehmen... die sicht (siehe photos) war beeindruckend: zu unserer linken lag durchschnittlich 400m weiter unten der see und zu unserer rechten blickten wir in die berge - in der ferne cotopaxi, der hoechste berg ecuadors...

völlig geschafft und hungrig gab es dann gegen 10:00 im hostal fruestueck und fuer caro und mich die erste marakuja unseres lebens (sponsored by cecilia & martin) - ziemlich sauer aber unheimlich lecker - bilder folgen.

wir sind gleich am samstag mit cecilia und martin wieder zurueck nach quito gefahren, denn eine weitere nacht wollten wir in den bergen, die tagsueber bei regenfreiem wetter wirklich unmwerfend, weniger bedrohlich und bestimmt wunderbar zu entdecken sind, nicht verbingen... und in fajardo empfing uns anna mit fritierten gesalzenen maiskoernern und "herr der ringe II" - "zu hause" ist es doch am schoensten ;-) die berge sehen mich erst nach dem ende der regenzeit wieder. liebe gruesse und noch mal ein grosses danke an unsere "engel" cecilia und martin!

Dienstag, 2. Oktober 2007

krank & fit

nun wird es wohl wieder mal zeit für einen eintrag... meine hausarbeiten sind inzwischen alle im kasten und ich habe endlich meine nachmittage und abende wieder und kann fleissig spanisch lernen und mails schreiben ;-)
nachdem es erst zwei andere maedels krankheitsmaessig mehr oder weniger flachgelegt hat, bin nun auch ich an der reihe. seit letztem dienstag mache ich brav eine reis-, kartoffel-, cracker-, bananen- und cola-diaet. nicht zu vergessen mein neues "lieblings"getraenk: oregano-tee, den ich keinem weiterempfehlen kann. ich erfreue mich also zur zeit nicht unbedingt 100%iger gesundheit... aber das nur nebenbei ;-)

meine arbeit in der schule ist laengst nicht mehr mit meiner beschreibung des ersten tages zu vergleichen... nach einem kurzen gespraech mit silivia (23) und jessica (23), den anderen zwei lehrerinnen, habe ich nun den englisch und “informatik” unterricht der 4. bis 7. klasse uebernommen und auch wenn in denen die disziplin und die aufmerksamkeit (im vergleich zu deutschland) auch sehr zu wuenschen uebrig lassen, ist das ganze wesentlich leichter und macht mir auch richtig spass.

caro (die andere dresdnerin hier) ist uebrigens mein externes gewissen was ernaehrung und sportliche betaetigung angeht. inzwischen war ich hier ganze zwei mal joggen! das erste mal kam ich nicht ueber die fuenfzehn minuten hinaus. caro, die auch schon mal einen halbmarathon gelaufen ist, hat gleich am anfang ein tempo hingelegt, bei dem sich meine lunge schon nach fuenf minuten verabschiedet hat. solche schmerzen im atmungsorgan hatte ich, glaube ich, noch nie in meinem leben – nicht mal nach einer schachtel gauloises am abend... das zweite mal laufen (wir rennen seither getrennt) waren zwar auch nur dreissig minuten, aber immer hin, man kann sich ja langsam steigern... ich behalte derweilen mein schneckentempo bei und caro kann davonschiessen.
erschwerend zu der duennen luft kommen auch noch “abermillionen” herrenloser hunde hinzu. in den ersten wochen hatte ich noch furchtbares mitleid mit den armen teufeln, die von manchen anwohnern wirklich mies behandelt werden. besonders jetzt, wo “welpenzeit” ist, faellt es mir wahnsinnig schwer die duennen geschoepfe nicht einfach alle mit “nach hause” zu nehmen. seit unserem ersten lauf jedoch (alle paar hundert meter stand eine zaehneflaetschende kreatur vor uns), habe ich sogar bei meinem morgentlichen weg zur schule erhoehten puls, wenn ich an den koetern vorbei muss. diesen umstand finde ich sehr aergerlich, hatte ich doch vorher auch kein angst vor den tieren. jetzt fuerchte ich mich sogar schon vor kleinen weissen pudeln... inzwischen haben wir beide eine relativ hundefreie strecken gefunden.
mehr gibts bald und auch nicht erst in einem monat!