Dienstag, 16. Oktober 2007

voll ins nasse


da wollten caro und ich ein schoenes gemuetliches wochenende in den bergen verbringen - so mit cookies, heissem kakao und einer warmen dusche nach einer ausgiebigen wanderung im sonnenschein - und wo sind wir gelandet? gefuehlt: irgendwo in der antarktis... im nachhinein kann mal wohl drüber lachen und auch waehrenddessen war ich nicht wirklich verzweifelt, wohl aber ganz schoen enttaeuscht...

eigentlich ging alles ganz prima los: freitag frei und viel sonne. morgens ganz sportlich gejoggt und eine gasflasche "nach hause" geschleppt und ausgiebig und nicht gehetzt gefruehstueckt. von quito aus sollte es dann losgehen und da ging es auch schon los: im bus wurden wir fast bestohlen (hinter unserem ruecken haben zwei herren unsere rucksaecke, die im bus auf den plaetzen neben uns standen, geoeffnet, waehrend uns ein dritter unauffaellig ablenkte und wenn wir so unvorsichtig gewesen waeren und unser geld dort deponiert haetten, dann waeren wir es wohl losgewesen). mit einem ersten leichten adrenalinstoss, aber immer noch guter dinge, ging es auf nach latacunga (2h), von wo aus wir den bus nach chugchilán nehmen wollten. aber pusstekuchen: der letzte ging bereits um 12:00 und wir waren irgendwann 14:00 uhr da. naja, wir sind ja jung und flexibel und nahmen den bus nach quilotoa, von wo aus wir dann mit einem pick-up oder taxi weiter fahren wollten. nach weiteren 2 stunden busfahrt (der armen caro war von den vielen serpentinen schon ganz schlecht :-( kamen wir im dunklen und bei stroemenden regen in quilotoa irgendwo im nirgendwo an. der ort - im lonely planet als durchaus touristische ausgeschrieben, bestand aus ca. 10 haeusern... und das davon 5 ebenfalls hostals waren, konnten wir bei dem "unwetter" ;-) nicht erkennen. also liessen wir uns von einer einheimischen ins "hostal cabanas quilotoa" hineinziehen. und der gegensatz zwischen unserer vorstellung von einem wunderschoenen wochenende in den bergen mit einem "homey" hostal und der realitaet, die sich uns hier offenbarte, haette groesser nicht sein koennen. der schock verschlug uns praktisch die sprache: grosser kalter raum mit ofen in der mitte. die zimmer waren riesig, feucht, muffig und nicht zu vergessen: kalt! unser traum von einer weiterfahrt nach chugchilán wurde von 30$ (schlechtwetterpreis) gemoerdert. wir mussten wohl hier bleiben...
und dann standen wie von himmel geschickt auf einmal cecilia und martin in der tuer. die beiden franzosen waren gerade auf hochzeitsreise und haben uns gewissermassen "gerettet". wir waren also nicht die einzigesten verrueckten, die hier naechtigen und frieren wuerden. wir haben uns mit den beiden wirklich sehr nett unterhalten und nach einem ausgiebigen ecuadorianischen abendbrot, gingen wir auch gleich ins bett, das caro, ich und 6 decken teilten. der holzofen, der nur wenige meter vom bett entfernt stand, konnte die klamme etwas unruhige nacht kaum verbessern. 05:15 klingelte dann der wecker, weil wir ein halbe stunde spaeter zum wandern mit den franzosen verabredet waren und zum wandern waren wir schliesslich hergefahren und bis 13:00 ist es in den bergen meist auch trocken. puenktlich zum sonnenaufgang standen wir am rande der lagune quilotoa. ein wahnsinns blick hatte man auf den vulkankrater. die tour, die uns bevorstand, war dann doch haerter als wir angenommen hatten: bergauf (aber richtig) und bergab ging es immer auf ca. 3854m höhe. knapp 4 stunden haben wir gebraucht (das muss ich betonen, denn in meinem reiseführer steht drin, dass fite wanderer 4 bis 5 stunden brauchen). einmal stuerzte ich ein, zwei meter in die "tiefe" ;-) weil sich beim hinabsteigen der boden loeste. autsch das tat schon weh - aber wir sind ja hart im nehmen... die sicht (siehe photos) war beeindruckend: zu unserer linken lag durchschnittlich 400m weiter unten der see und zu unserer rechten blickten wir in die berge - in der ferne cotopaxi, der hoechste berg ecuadors...

völlig geschafft und hungrig gab es dann gegen 10:00 im hostal fruestueck und fuer caro und mich die erste marakuja unseres lebens (sponsored by cecilia & martin) - ziemlich sauer aber unheimlich lecker - bilder folgen.

wir sind gleich am samstag mit cecilia und martin wieder zurueck nach quito gefahren, denn eine weitere nacht wollten wir in den bergen, die tagsueber bei regenfreiem wetter wirklich unmwerfend, weniger bedrohlich und bestimmt wunderbar zu entdecken sind, nicht verbingen... und in fajardo empfing uns anna mit fritierten gesalzenen maiskoernern und "herr der ringe II" - "zu hause" ist es doch am schoensten ;-) die berge sehen mich erst nach dem ende der regenzeit wieder. liebe gruesse und noch mal ein grosses danke an unsere "engel" cecilia und martin!

1 Kommentar:

Almut hat gesagt…

Ach, das weckt ja das Fernweh in mir!!! Glaub mir, solche Erlebnisse müssen sein, damit man sich später viel besser dran erinnert ;-)! Liebn Gruss aus dem warmen Südspanien!