Montag, 24. Dezember 2007

auf gings und ein weihnachtsgruss


heute ist gewissermassen meine erste woche als schaebiger backpacker vorrueber. allzu viel ist nicht passiert, weit bin ich nicht gekommen und ich sitze auch schon wieder in quito fest - ich kann also stolz auf meine leistungen sein. nachdem ich am montag abend die hoffnung schon fast aufgegeben hatte, eine reisebegleitung nach baños zu finden, fuegte sich alles doch noch ganz gut: abends als ich vorm hosteleigenem rechner sass, hoerte ich hinter mir eine stimme sagen, "morgen fahre ich nach baños" schwupp die wupp drehte ich mich um und fand meine ebenfalls durch und durch blonde ;-) partnerin fuer die naechsten tage. dienstag abend in baños angekommen, buchten wir auch gleich mutigst eine rafting tour fuer den folgetag. meine bedenken wegen der wahl des niveaus 4 (5 ist glaube mit das hoechste) wurden nach ein paar minuten auf dem fluss weggeschwemmt (ich war bei der anfahrt aufs aeusserste angespannt gewesen). ein photo von mir im neobrenanzug erspare ich euch und mir an dieser stelle, nicht nur weil ich meine kamera dummerweise vergessen habe... judith (meine begleitung) reiste nun schon am donnerstag ab und ich gammelte noch bis sonntag in den bergen rum, war ein wenig wandern und habe viel einfach nur im park gesessen und mich gefreut, dass ich so bin.
nun muss ich noch bis zum 26.12. in quito ausharren, bevor ich mich dann richtung lago agrio aufmache, von wo aus meine 4 taegige jungeltour starten wird. ich bin schon maechtig gespannt, ob ich von affen enfuehrt oder von einem krokodil gefressen werde.
apropos gefressen: den heutigen weihnachtsabend werde ich zur abwechslung mit voellig fremden menschen aus aller welt verbringen und einem ecuadorianischen (?) truthahn, der gigantische ausmasse hat. da das hostal einen ziemlich gemuetlichen gemeinschaftsraum und eine kueche hat, wird es wahrscheinlich doch noch ein wenig weihnachtlich - obwohl ich fuer ein paar plaetzchen im moment fast morden wuerde...
so ihr lieben, mehr gibt es, wenn es denn die urwaldliche flora und fauna zulaesst, im neuen jahr von mir (und hoffentlich nur von mir, denn ein daenisches maedchen, das ebenfalls in "meinem" hostal wohnt, hatte, wie sie gestern feststellen musste, seit 3 wochen einen mitbewohner in ihrem koerper - genauer gesagt in ihrem zeh: eine huebsche kleine moskitolarve), dann vom jungelrand.
schaut euch ruhig mal die neuen bilder an, die euch mit kulinarischen eindurecken von ecuador versorgen...

Samstag, 15. Dezember 2007

ausgezogen


so, nun habe ich es schon sooo lange versprochen und nun ist es denn auch so weit: wir haben gekehrt, gewischt, aussortiert und alles so weit wie nur eben moeglich hergerichtet, damit ich fotos machen kann, so dass ihr endlich mal seht, wie wir die letzten drei monate so gelebt haben (wie man aber unschwer sieht, haben wir nicht nur deswegen sauber gemacht, sondern auch, weil wir heute ausgezogen sind). wenn ihr immer noch denken solltet: naja, so sauber ist es ja nun nicht, eher wie im schweinestall, dann habt ihr beinahe recht (die wohnen naemlich gleich neben an). ich hatte jedoch die ganze zeit ueber keine ambitionen aktive schimmel- und fliegenbekaempfung zu betreiben und sauberer geht es eben nicht, denn der naechste windstoss fegt neuen dreck in die gute stube, denn unter der tuer ist ein ca. 1 cm grosser spalt. die meisten seltsamen sachen unserer wohnung sind uns jedoch mit der zeit sehr ans herz gewachsen: wasser kann man nur unter dem waschbecken andrehen; toilettenpapier gehoert nicht in die toilette, sondern ich den muelleimer, was aber nicht eine marotte speziell unserer toilette ist, sondern fuer fast alle in ecuador gilt; und mein ganz besonerer favorit: die dusche dreht man guenstigerweise mit hilfe eines gummihandschuhs auf, sonst bekommt man naemlich einen kraeftigen schlag. und da dass alles nun schon so selbstverstaendlich war, konnte es schon mal passieren, dass man vergisst einen neuling, der unser haus bezog, ordentlich einzuweisen und dann passierte es eben, dass sie (wir waren nur damen) beim ersten duschen einen ordentlichen fatsch bekam. aber beklagen will ich mich nicht, denn als ich ende august unser haus bezog, hatten wir nur eiskaltes wasser - und wenn ich kalt schreibe, dann meine ich kein lauwarmes waesserchen, sondern wasser mit der temperatur eines gut gekuehlten bieres. seit mitte oktober (der september war noch sehr warm, da liess es sich noch gerade so aushalten) ging es ohne warmes wasser dann nicht mehr und so wurde uns die dusche repariert. seitdem gab es gelegentlich (tageszeitenabhaengig) kaltes, lauwarmes bis extrem heisses wasser - stufenregelung gibt es nicht, eben nur auf oder zu und nimm was du kriegst oder lass es sein.
ein wenig wehmut ueberkommt mich schon, denn nun ist die zeit in fajardo ja vorbei, aber auf das reisen freue ich mich so sehr, dass nicht viel zeit bleibt in erinnerungen zu schwelgen...
nun sitze ich also in quito und fuehle mich ein klein wenig verloren: im moment kenne ich hier noch niemanden, mit dem ich losreisen kann und vor mir liegt doch ein betraechtlicher zeitraum, der mit reiseplaenen ausgefuellt werden will. ich bin gespannt, was die naechsten tage bringen werden... heute abend und morgen treffe ich mich noch mal mit caro um gewissermassen vorlaeufigen abschied zu nehmen. ein bisschen seltsam ist das schon, denn wenn man drei monate den ganzen tag "aufeinander hockt", dann gewoehnt man sich sehr aneinander, an den gedankenaustausch und das immer jemand da ist, der fast alles mit einem macht. und nun werden wir entzweit :-( naja, bin ja schon fast gross und werde auch das gut ueberstehen. also gute reise auch dir meine liebe!

Dienstag, 11. Dezember 2007

bye-bye


so, das wars - mein letzter tag an der schule war am 05.12. und natuerlich sind diese letzten tage immer schoen und man wuenschte, es waere noch nicht vorbei. und so bin ich hin und her gerissen zwischen dem gefuehl noch laenger unterrichten zu wollen und dem wilden reisefieber. aber da ja schon laengst alles geplant ist und die 3 monate an meiner schule auch sehr anstrengend waren, nimmt alles seinen lauf und so geht es am samstag los... die abschiedsfeier mit den kindern war, so glaube ich, ein erfolg. wir haben jede menge gespielt und fleissig gegessen und zum abschied gab es fuer mich viele karten und 5 mal den gleichen teddy... auch wenn es etwas unhoeflich ist, so werde ich die guten nicht mitnehmen (das ist schon allein gepaeckmaessig nicht moeglich), sondern sie werden an andere fundationen gespendet.

und so ist dies auch meine letzte woche in fajardo. caro und ich sind die letzten ueberbleibsel in unserem haeuschen und langsam machen wir alles klar, damit wir am samstag mit sack und pack nach quito uebersiedeln koennen. waehrend sie am selben abend noch ihre weitere reisebegleitung vom flughafen abholt, werde ich im mariscal (touristen stadtviertel) meine "netze" auswerfen, um mir auch reisebegleitung (jedoch der anderen art ;-) zu suchen, um moeglichst bald loszukommen. wenn ich sicher sein koennte, dass ich nicht verklagt werde, wuerde ich ja gerne ein karte mit der geplanten reiseroute online stellen, aber ich bin es nicht und so muesst ihr, falls das euch interessiert, selber mal googeln, wenn es dann so weit ist.